Auch diese Woche gab es äußerst Interessantes zu Lesen zu Datenschutz, Kontrollverlust, Post-Privacy und dem neuen Buch „Die Datenfresser“ von Constanze Kurz und Frank Rieger:
- Usability VS Datenschutz – Datenschutzrechtliche Einwilligung ohne Opt-In? Thomas Schwenke vermutet, dass gängige Tools wie Akismet nach aktuellem Recht explizite Opt-Ins benötigen, und kritisiert das.
- Illusionen der Kontrolle: Ein kritischer Blick auf den technischen Datenschutz: George Danezis und Seda Gürses zeigen in viel Detail die Vertracktheiten von technischem Datenschutz auf. Der Wunsch nach Kontrolle eigener Daten kann durch eine technische Lösung zu einer allgemeinen Kontrollinfrastruktur missbraucht werden.
- Schutz vor Bewegungsprofilen: Nicht nur für die Bundeskanzlerin: Peter Schaar nimmt die Ablehnung der Veröffentlichung des Kalenders der Kanzlerin nach Informationsfreiheitsgesetz zum Anlass, nochmals auf das „Rote-Linie-Gesetz“ gegen Bewegungsprofile aufmerksam zu machen.
- Der Siechtod demokratischer Prinzipien: Klage über Lehren-Amnesie, weil die eine Seite den Datenschutz absolutistisch überstrapaziere und die Andere ihn absolutistisch hinterfrage. Und ein Kommentar von fasel, der lesenswert ist.
- Datenschutz im Jahr 2011: Tarzun kritisiert, dass sich Datenschützer mit IP-Weitergabe und Häuserfassaden beschäftigen, statt wirkliche Datenfresser wie ELENA und SWIFT abzubauen. Datenschutz im Internet als schnelles Thema für Aktionisten.
- Unser Haus in der Mitte unserer Straße und die Sache mit dem Datenschutz: Markus Hansen fragt, warum sich Google bei StreetView überhaupt auf die Verpixelung eingelassen hat und klagt, dass damit die Hürde für Crowdsourcing-Dienste gestiegen sei.
- Vom Kontrollverlust zur Filtersouveränität: mspro schreibt einen großen Bogen von Kontrollverlust bis Filtersouveränität. (Veröffentlicht in Digitale Intimität, die Privatsphäre und das Netz)
- 3 Gründe für den digitalen Kontrollverlust: Marcell Weiss sagt, die von mspro angeführten Gründe für den Kontrollverlust werden in Deutschland nach wie vor ignoriert. Auch vom CCC.
- In welcher Gesellschaft möchte ich leben? Rya fragt, wie offen eine Lehrerin leben sollte, und wünscht sich eine tolerantere Gesellschaft.
- Warum die Oma virtuellen Datenstriptease macht: Spannende Lehren über das Verhalten von Senioren in sozialen Netzwerken. Und warum Nutzer sozialer Netzwerke nicht alle unverantwortlich und dumm sind.
- Do you have the Right to put your Children’s Lives Online? Ein sehr offen lebender Vater macht sich sehr lange Gedanken über das Teilen von Informationen über Andere, insbesondere über seine Kinder.
- Noprivacyville: Gedankenspiel: Ein Ort ohne Privatsphäre. Was sind Chancen, was ist der Preis von Privatsphäre?
- How to Stop Worrying and Learn to Love the Internet: Das Internet gibt uns zurück, was wir vor langer Zeit verloren haben. Außerdem: Technologie wird meist von denen abgelehnt, die nicht mit ihr aufgewachsen sind. Wurde nicht letzte Woche geschrieben aber entdeckt.
- Wie wir 2020 leben werden: Werbung wie sie 2020 aussehen könnte. Denn individualisierte Werbung ist nicht per se schlecht.
- Ach Großmutter, was hast du so große Ohren?….. Ein unterhaltsames Plädoyer für individualisierte Werbung.
- Schnupperbuch – Die Datenfresser: Hier findet sich das Erste Kapitel aus dem Buch „Die Datenfresser- Wie Internetfirmen und Staat sich unsere persönlichen Daten einverleiben und wie wir die Kontrolle darüber zurückerlangen“ von Constanze Kurz und Frank Rieger. Beschrieben wird ein Internet-StartUp. Es wird dargestellt,welchen Zwängen und Notwendigkeiten auf dieses Unternehmen wirken.
- Netzpolitik – NPP109: Die Datenfresser Interview von Markus Beckedahl mit Constanze Kurz und Frank Rieger zu Buch.
- Mit digitaler Mündigkeit gegen Datenfresser: Kurze Übersicht über das Werk und eine erste Kritik der vernachlässigten Chancen.
- Sentimentales Nachtrauern Kommentar im Heiseforum mit einem Aufruf zur Abkehr von alten Fronten in der Datenschutzdebatte und dem Sehen von Chancen im Neuen.
Viel Spaß beim Lesen!
Hat zwar nix (oder nur sehr indirekt) mit Post-Privacy zu tun, aber der Douglas Adams Text ist ein absolutes Muss! Schön, den wieder einmal zu lesen, 12 Jahre alt und immer noch aktuell.