- Das Eigene – Zwei Studien zum Recht auf Privatheit: Älterer Text, der die Begriffe „privat“ und „öffentlich“ geschichtlich herleitet und die Entwicklung aufzeigt. Außerdem wird der Zweck und die Definitionen von Privatheit aufgeführt und am Ende noch kurz auf Kritik eingegangen, wie dass die aktuell vorherrschende Strukturierung der Privatsphäre eher Männer besser stellt als Frauen.
- diskurs – über den sog. „kontrollverlust“: Es wird ein Kontrollgewinn gesehen, der sich dadurch manifestiert, dass ich über die Informationen die mir zugeleitet werden, mehr Kontrolle habe (Queryöffentlichkeit). „wer den vorgang des sog. „kontrollverlusts“ als umverteilung der kontrolle sieht – vielleicht als machtverschiebung – und dadurch die gewinne der individuellen kontrolle über sein umfeld anerkennt, kann darin auch einen gewinn an freiheit sehen, also einen emanzipatorischen vorgang.“
- Mikhail Bakhtin zum Thema: Postprivacy und Opendata: Mikhail Bakhtin, ein weiterer alter Denker über Identität, Urheberrecht und Privacy. Ohne Öffentlichkeit keine Identität und ohne Identität keine Wertschöpfung.
- Facebook’s face recognition strategy may be just the ticket: Tim O’Reilly meint, wir als Gesellschaft sollen neue Technologien realisieren und nutzen, und diese nicht nur Behörden und Firmen überlassen. Statt versuchen Technologie zu verbieten, soll man lieber die Vorteile erkennen und eher Datenmissbrauch ahnden.
- Entlassen!: hier in den Kommentaren wurden schon 2007 die Kernargumente der Postprivacydebatte zwischen Christian Heller, Michael Seemann und Ralf Graf augetauscht.
- The Review of the EU Data Protection Framework v. The State of Online Consumer Privacy in the US: Die Anwältin Monique Altheim begleitet die Ausarbeitung von Privacy-Richtlinien in den USA und der EU und beschreibt ausführlich die Unterschiede. Generell würden die USA mehr auf Transparenz und Selbstkontrolle setzen, während die EU Richtung strikter Regeln und „Recht auf Vergessen“ steuern würde.
Wenn jetzt aber eine Mehrheit der Deutschen, sagen wir mal in einer Umfrage*, sagen würde, dass ihnen Datenschutz eigentlich schon ziemlich wichtig ist, selbst wenn sie teils bei Facebook sind, und dass sie da eigentlich schon auch für mehr Kontrolle der Unternehmen wären, würde das ganze Spackeria-Konzept
a) eigentlich in sich zusammenfallen
b) eben trotzdem auch gegen den Willen der Mehrheit durchgeführt, hauptsache „Freiheit“ (für Facebook)
?
* http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,720333,00.html
Die Umfrage ist halt wieder reichlich einfach gemacht. Beunruhigt dich Datenmissbrauch?
Die Frage ist doch, was man deswegen tun soll, und ob die Konsequenzen dann populär sind.
Das Recht auf Vergessen hat gerade auch sehr viele Fans, die Konsequenzen werden den meisten schlichtweg nicht klar sein. Unter anderem deswegen gibt es uns hier.
Ich bin klar gegen eine Diktatur der Mehrheit. Davon wird eine Sache nicht als richtig oder falsch belegt.
Ich bin nur gegen Diktatur, und für one man, one vote.