Wie jedes Jahr ruft der Europarat am 28. Januar den „Data Protection Day“ aus: Dezentral organisierte Veranstaltungen sollen Menschen über Datenschutz und ihre Rechte aufklären. Auch dieses Jahr stellen wir dem Data Protection Day einen optimistischen Freund zur Seite: Den Open in Public Day.
Der “Open in Public Day” findet ebenfalls am 28. Januar statt und soll den Menschen den Wert gemeinsamer, offener und freier Daten und Kommunikation illustrieren. Anstatt uns in der Angst, unsere Daten könnten in die Öffentlichkeit gelangen, in unseren auf Streetview blockierten Häusern zu verstecken, zeigen wir unser Leben der Öffentlichkeit.
Nachdem wir im letzten Jahr „peinliche Fotos“ veröffentlichten, wollen wir dieses Jahr gemeinsam einen Sprung in die nahe Zukunft machen.
Die Verfügbarkeit von „Überwachungsgeräten“ hat mittlerweile die gesamte Gesellschaft durchdrungen. Smartphones sind hochauflösenden Kameras und Speicherplatz ausgestattet, so dass die „Gefahr“ fotografiert oder gefilmt zu werden, allgegenwärtig ist. Diese Situation wird sich mit der Einführung von Geräten wie Googles Projekt Glass zuspitzen. Doch welche Effekte hat die breite Verfügbarkeit dieser Geräte? Am Open in Public Day 2013 werden wir das alle gemeinsam evaluieren.
Unter dem Motto „Ein Tag im Leben von X“ dokumentieren wir alle das, was wir den Tag über sehen. Dabei nutzen wir unsere Smartphones, um in festgelegten Intervallen (wir schlagen alle 15 Minuten vor) ein Foto oder Video davon zu machen, was wir gerade sehen. Dabei geht es nicht darum, Situationen zu stellen, sondern die „Realität“ abzubilden. Stellt Euch vor, Google Glasses würde einfach filmen. Veröffentlicht die Aufnahmen entweder gesammelt in einem Blogpost oder nutzt Echtzeitmöglichkeiten von Sozialen Netzen um einen Tag in Eurem Leben zu dokumentieren. Bitte nutzt den Hashtag #oipd13 und setzt einen Trackback auf diesen Post, so dass andere Eure Bilder finden können!
Ein paar kleine Regeln:
- Macht keine Aufnahmen von Menschen, bei denen Ihr nicht wisst, ob sie das möchten. Lasst in dem Falle ein Foto/Video ausfallen oder verschiebt es ein paar Minuten.
- Macht keine Aufnahmen von den Dingen oder Informationen andere, die diese nicht selber auch veröffentlichen würden.
- Veröffentlicht im Zweifelsfall eine Aufnahme nicht.
Der “Open in Public Day” ist ein Zeichen gegen die digitale „German Angst“: Wir sind nicht perfekt. Wir sind langweilig. Wir veröffentlichen. Wir können alle gemeinsam ein Zeichen setzen für eine freiere, weil offenere Gesellschaft.
Links:
- scy hat auf der #spack1 sein Projekt autosnap (https://github.com/scy/autosnap) vorgestellt, das automatisiert Fotos von ihm anfertigt und hochlädt.
- Seit kurzem bietet Twitter mit „Vine“ einen Dienst für Kurzvideos an (App derzeit leider nur für iOS): http://vine.co
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Ich halte mich nicht ganz an die Regeln, aber zur Feier des #oipd13 lasse ich euch einen Tag lang live, öffentlich und ohne Vorauswahl in meine autosnap-Fotos schauen: http://scytale.name/proj/oipd13/
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ich schlage vor, probeweise „datenschutzkritische Spackeria“ durch „datenfreundliche Spackeria“ zu ersetzen. Die Überlegung dabei – positiv formulierte Botschaft – „datenfreundlich“ – kommt besser, als verneinende, kritische – „datenschutzkritisch“ – an.