Aber die Kinder! Da muss der Datenschützer doch mal Facebook…

Datenschutz trifft Kinderschutz:

»6-jährige bei facebook? Wer schützt unsere Kinder?« (via)

Das haben wir uns nicht ausgedacht, sondern ist die Überschrift einer Pressemitteilung vom obersten Datenschützer von Rheinland-Pfalz. Die bemerkenswertesten Passagen daraus, will ich mal kommentieren. Besonders der Schluss hat es in sich, aber der Reihe nach:

Laut der gestern veröffentlichten KIM-Studie 2010 nutzen insgesamt 57 % der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren das Internet und hier vor allem die sozialen Netzwerke; sie stellen dabei vermehrt persönliche Daten, wie Fotos und Videos – auch von der Familie – ein.

Zwischen 6 und 13 Jahre ist eine sehr große Spanne (Randnotiz: Bemerkenswert ist auch, dass nur 57% das Internet nutzen, schließlich bietet es sich an, sich Kinder in der Zeit an den Umgang mit dem Netz herantasten zu lassen). In der PM wird an der Stelle und durch die Überschrift suggeriert, dass bereits 6-jährige massiv soziale Netze – gedacht für Jugendliche und Erwachsene – nutzen und hemmungslos Daten von sich und der Familie preisgeben. Da muss man doch was tun! Die Studie (PDF) stellt das natürlich differenzierter dar (ab Seite 35): Von den 57% Netznutzern im Kindesalter, nutzen überhaupt nur 39% soziale Netze, davon dann wiederum nur 20% Facebook, der Großteil (66%) nutzt das zielgruppennahe und datenschutzgesiegelte SchülerVZ. Die 6- bis 7-jährigen darunter, sind nur zu 5% in sozialen Netze unterwegs und es ist schwer vorstellbar, dass die das unbeaufsichtigt tun. Bis zum Alter von 13 Jahren steigt der Nutzungsgrad dann immerhin auf 61%, das ist allerdings ein Alter wo man durchaus schon selbstbestimmt mit Medien umgeht. Dafür spricht auch, dass 73% ihre Daten nur für Freunde freigeben.

[…] der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Edgar Wagner, hin. „So schließen bereits 6-Jährige Verträge mit den Netzbetreibern ab, in denen sie ihre persönlichen Daten verkaufen. […]

Auch hier wieder die Implizierung mit den 6-jährigen… Aber auch dass Daten verkauft würden, ist ein Datenschützermythos, dem man immer wieder begegnet (kurz erläutert: Das Geschäftsmodell von sozialen Netzen ist i.d.R. das Angebot von zielgruppengenauen Werbeplätzen. Den Teil in den AGB, wo der Nutzer seine Daten verkauft, kann mir gerne mal jemand zeigen).

Dann folgen noch die interessante juristische Einschätzung des Landesdatenschützers, einige vertretbare Hinweise und die Forderung nach Altersverifikationssystemen darf auch nicht fehlen. Das lasse ich an der Stelle mal unkommentiert, denn da lauert noch ein Hammer:

„Die sozialen Netzwerke gelten für viele immer noch als der ‚wilde Westen des 21. Jahrhunderts‘. Wenn wir uns schon gegen Google Street View zur Wehr setzen, müssen wir erst recht dafür sorgen, dass unsere Kinder in den sozialen Netzwerken nicht als Wirtschaftsobjekte ausgenutzt werden„, fasste der rheinland-pfälzische LfD seine Haltung zur steigenden Zahl von Kindern in Netzwerken zusammen.

Der „wilde Westen“ ist knapp vorbei am „rechtsfreien Raum„, doch der Satz darauf ist der eigentliche Knaller (Hervorhebung von mir). Eine Ohrfeige für alle Netzaktivisten, die damals™ in der StreetView-Debatte auf der Seite der Datenschützer standen oder einfach nur still gehalten haben. Gestern noch die Privatsphäre vom Vorgarten, heute schützt der amtliche Datenschützer „unsere Kinder“. Die werden kurzerhand von einer Behörde vereinnahmt, aber endlich denkt mal einer an die Kinder! Zufrieden?

Ich jedenfalls nicht! Diesen Pfad der Bevormundung sehe ich als Gefahr und wir sollten ihn schleunigst verlassen. Am Ende werden wir nämlich alle rundum datengeschützt, genauso wie wir alle jugendgeschützt werden. Nein, ich entscheide über meine Daten* und mein Kind entscheidet über seine Daten und wenn es dazu noch nicht in der Lage ist, trage ich als Erziehungsberechtigter die Verantwortung. Das ist Informationelle Selbstbestimmung. Ein Schutz brauche ich höchstens, wo ich gar nicht die Möglichkeit habe selbst zu entscheiden, nämlich vor staatlichen Initiativen wie ELENA, Vorratsdatenspeicherung oder Zensus 2011.

*zumindest so lange sich der Kontrollverlust noch nicht manifestiert hat
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18 Antworten zu Aber die Kinder! Da muss der Datenschützer doch mal Facebook…

  1. Wolfgang Watzmann schreibt:

    Glückwunsch zum Entschluss diese mutige Seite einzurichten.
    In Spanien und Portugal schreiben immer noch die meisten Menschen ihren Namen nicht an die Wohnungstür. So machten sie es de den politischen Polizeien ein bisschen schwerer verfolgt zu werden. Die faschistische Willkürherrschaft ist zu Ende und dieser Schutz nicht mehr nötige, trotzdem wird noch immer von vielen dieser unpraktische Usus praktiziert.
    Ich habe den Verdacht, dass unsere Sehnsucht nach dem Schutz der Privatsphäre ganz wesentlich mit den schlechten Erfahrungen der Menschen, die sie mit den deutschen Diktaturen und Monarchien im 20. Jahrhundert machten.
    Geheime und politische Polizeien wussten durch eigene Ausforschung, geförderte Denunziation und einfachen Zugang zu umfangreichen Registern vieles.
    Doch unser moderner Datenschutz hätte dieses Wissen nicht vermindert, so dass die Menschen der Illusion erliegen, sie wären vor dem gefährlichsten Indviduum, dem Staat durch einen längst übertriebenen Datenschutz geschützt, genau das Gegenteil ist der Fall, denn der Staat darf bei uns alles. Er darf Provider dazu verpflichten Daten zu speichern und zugänglich zu machen. Er darf vielleicht sogar Trojaner auf private PCs ausbringen, er darf gigantische Datensammlungen anlegen Akteure dieses nahezu allwissenden Staates zeigen mit dem Finger auf Organisationen und Individuen, die durch Datenstrukturierung Sachverhalte und Informationen für jedermann transparent machen. Arbeiten mit populistischen Mitteln daran, unter der Bevölkerung eine Stimmung zur Beschränkung der Informations, Meinungs- und Redefreiheit zu fördern. aber gerade durch diese Beschränkungen oder der Angst vieler, gegen diese Beschränkungen zu verstoßen liefern das Individuum Staatlicher Willkür aus, falls sie sich entwickelt.
    Darum auch das Bemühen in den Diktaturen, das Internet so stark wie möglich zu beschränken. Und wie man in Nordafrika und auch in anderen Weltteilen sieht, ist das Internet eine große Gefahr für Diktatoren. Und ich wage die These, dass, hätte es 1941 ein verbreitetes, wie heute funktionierende und unbeschränktes Internet gegeben, die HSSPFS hätten nicht 1,5 Millionen Menschen in den besetzten Gebieten erschießen können, der Mord an 6 Millionen Juden wäre verhindert worden und wahrscheinlich wäre auch der zweite Weltkrieg nicht möglich gewesen.
    Das ist die eigentliche Gefahr eines „Datenungeschützten“ Internets, dass sich die Menschen wie wild gegenseitig informieren, verbrüdern, verabreden und sich formieren. Plötzlich kleine Würstchen genauso mächtig sind wie „Große Herren“ aus der Politik oder Wirtschaft. Dass es sich plötzlich ein Vorortgaragenhändler leisten kann, 100.000 eMailempfänger darüber zu informieren, dass bei ihm die Handtücher nur die Hälfte von dem kosten, was Tschibo verlangt, der selbst Millionen locker macht um über teure Medien zu informieren.
    Mein Fazit ist, dass unser Datenschutz nicht den Ottonormalverbraucher schützt, sondern nur ein System der Diskriminierung, Entsolidarisierung und letztendlich dem Machterhalt der Eliten und Konzerne dient.

    • fasel schreibt:

      Du sprichst mir in vielen Punkten aus dem Herzen. Mir ist dieser kritische Aspekt am Datenschutz erst in der StreetView-Debatte bewusst geworden.

  2. sofias. schreibt:

    das nächte mal wenn sich jemand plötzlich sorgen macht das kinder als „Wirtschaftsobjekte ausgenutzt werden“: adblocker empfehlen und trollface aufsetzen.
    seinen input filtern und seinen output verschlüsseln dürfen, das ist echte informationelle selbstbestimmung.

    viva la information! und so :3

  3. Stefan schreibt:

    Ich muß mal kurz was zum „Datenschützermythos“ sagen:

    Aber auch dass Daten verkauft würden, ist ein Datenschützermythos, dem man immer wieder begegnet (kurz erläutert: Das Geschäftsmodell von sozialen Netzen ist i.d.R. das Angebot von zielgruppengenauen Werbeplätzen. Den Teil in den AGB, wo der Nutzer seine Daten verkauft, kann mir gerne mal jemand zeigen).

    Lese beispielsweise in den AGBs von StudiVZ Absatz 9.2. Hier wird unter anderem auf die Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten verwiesen. Dort willigt man u.a. ein, daß die Logdateien der letzten 6 Monate (also der gesamte Klickpfad, Aufenthaltsinformationen, etc.) sowie Gruppenzugehörigkeiten, Profilangaben, etc. ausgewertet werden. StudiVZ nutzt das u.a., um personifizierte Werbung zu schalten.

    Mit dem Akzeptieren dieser AGBs willigt man also ein, daß man diese Daten StudiVZ für die Dauer der Mitgliedschaft überläßt; im Gegenzug darf man dafür das Portal benutzen. Ob man das als Tauschhandel oder Verkauf bezeichnen möchte, sei dahingestellt.

    Selbstverständlich verkauft StudiVZ (genauso wie die anderen Netzwerke) diese Daten nicht weiter – dumm wären sie auch, ihr Tafelsilber herzugeben! Nur MySpace hat sich afaik bis dato dazu entschieden, was aber daran liegt, daß MySpace finanziell in den letzten Zuckungen zu liegen scheint. Die anderen verkaufen nur Analysen auf den Daten – entweder in Form von personifizierter Werbung, oder beispielsweise als anonymisierte Statistiken für Zielgruppenforschung.

    Aber das als „Datenschutzmythos“ abzutun ist genauso falsch, wie es naiv ist zu denken, daß solche Netzwerke aus reiner Nächstenliebe existieren und ohne geschäftliche Interessen agieren.

  4. fasel schreibt:

    Aber das als „Datenschutzmythos“ abzutun ist genauso falsch, wie es naiv ist zu denken, daß solche Netzwerke aus reiner Nächstenliebe existieren und ohne geschäftliche Interessen agieren.

    Es gibt tatsächlich Datenverkäufe, z.B. wenn Firmen aufgekauft werden. Auch können qualifizierte Datensätze aus anderen Quellen einen hohen Marktwert erreichen. Das will ich gar nicht verleugnen, das sind halt nicht die Geschäftsmodelle von sozialen Netzwerken, nur wird das gerne so dargestellt. Dass soziale Netzwerke ein Geschäftsmodell haben, haben wir ja beide dargelegt, die Behauptung sie würden „aus reiner Nächstenliebe“ existieren wurde doch gar nicht aufgestellt!?

    • Stefan schreibt:

      Wie gesagt: Richtigen „Verkauf“ von Datensätzen habe ich bis dato nur von MySpace gehört. Beim Verkauf eines deutschen Unternehmens dürfte das auch wegen der deutschen Datenschutzrichtlinien nicht ganz so einfach sein wie bei amerikanischen Firmen.
      Das mit der Nächstenliebe war ein unterstreichender Vergleich von mir 🙂 Kurz zusammengefaßt, worauf ich hinauswollte:
      1. Die Netze verkaufen Daten (abgesehen von obigem Beispiel) nicht 1:1, sondern verkaufen Dienstleistungen auf diesen Daten. Der Nutzer erklärt sich bereit, alle entstehenden Daten hierfür zu überlassen. Einen solchen Deal umgangssprachlich als „verkaufen“ zu bezeichnen, ist imho legitim.
      2. Es muß jedem sonnenklar sein, daß die Netze das nicht nur tun könnten, sondern es definitiv tun – sonst fehlt ihnen sehr schnell die Kohle für ihr Netz.

      • Markus Breuer schreibt:

        Ich weiß nicht, ob die Leser der entsprechenden PM (bzw. der daraus durch Copy&Paste entstehenden Artikel) wirklich „Verkauf“ und „Nutzung der Daten durch das Social Network“ gleichsetzen werden. Ich wage aber einmal, dass zu bezweifeln.

        Tatsächlich ist die Formulierung vermutlich eher als rethorische Keule anzusehen, die eben genau das implizieren soll: die Daten werden an wildfremde verkauft. „Und wer weiß, was die damit anstellen?!“

        Was mir persönlich in diesem Zusammenhang immer wieder auffällt, ist zudem folgendes: Die Nutzung dieser Daten – beispielsweise, um Anzeigen nicht mehr einfach gestreut zu platzieren sondern gezielt an solche Besucher der Website zu richten, die die Produkte vielleicht interessieren – wird in der Presse und auch von Datenschutzextremisten oft explizit oder implizit vielfach als verwerflich darstellt.

        Andererseits habe ich bis heute noch nie ein plausibles Beispiel dafür gesehen, welcher konkrete Schaden dadurch beim Betrachter der Seiten – ob Kind oder volljährig – entsteht. Das finde ich zumindest merkwürdig.

      • Stefan schreibt:

        Hi Markus (das Blog hier macht keine weitere Hierarchie, deshalb linke ich mal),

        Ich weiß nicht, ob die Leser der entsprechenden PM (bzw. der daraus durch Copy&Paste entstehenden Artikel) wirklich „Verkauf“ und „Nutzung der Daten durch das Social Network“ gleichsetzen werden. Ich wage aber einmal, dass zu bezweifeln.

        Über die Nomenklatur können wir jetzt müßig haarespalten; das Netz nutzt die Daten, und es verkauft anonymisierte/pseudonymisierte Daten (bzw. Auswertungen darauf).

        Tatsächlich ist die Formulierung vermutlich eher als rethorische Keule anzusehen, die eben genau das implizieren soll: die Daten werden an wildfremde verkauft. „Und wer weiß, was die damit anstellen?!“

        Das ist meiner Meinung nach eine berechtigte Frage. Die führt aber weg von der Diskussion um den Datenschutz (denn diese Datenweitergabe ist zumindest bei StudiVZ konform mit dem Datenschutzgesetz) und hin zu der Frage, ob ich ein solches Netz überhaupt benutzen soll oder nicht; der Preis für die Nutzung ist die Überlassung meiner Daten (auch wenn das vielen nicht bewußt ist – was imho eines der Kernprobleme ist), wenn ich nicht bereit bin, diesen Preis zu bezahlen, darf ich den Dienst schlichtweg nicht nutzen.

        Was mir persönlich in diesem Zusammenhang immer wieder auffällt, ist zudem folgendes: Die Nutzung dieser Daten(…) wird in der Presse und auch von Datenschutzextremisten oft explizit oder implizit vielfach als verwerflich darstellt.

        Das ist aber im Falle VZ-Netze (wenn alles korrekt gehandhabt wird) nicht korrekt. Bei Facebook und anderen amerikanischen Firmen ist die Lage anders und komplizierter. Aber auch hier ist es weniger eine Diskussion über das deutsche Datenschutzgesetz, sondern die Frage, welches Recht hier zur Anwendung kommen muß. Und das ist mit einem deutschen Angebot, aber einer US-Firma mit Servern in den USA wohl wirklich nicht trivial zu beantworten. Ich bin kein Jurist, aber selbst die scheinen sich da ziemlich uneins.

        Andererseits habe ich bis heute noch nie ein plausibles Beispiel dafür gesehen, welcher konkrete Schaden dadurch beim Betrachter der Seiten – ob Kind oder volljährig – entsteht.

        Drei Dinge hierzu:
        – Prinzipiell empfindet die Allgemeinheit Datensammlungen bei Minderjährigen als noch sensibler.
        – Muß es immer erst ein Gewaltverbrechen geben, bevor Mißstände und Probleme anerkannt werden?
        – Subtile Veränderungen wird man zunächst nicht einmal bemerken; ich wechsele mal das Beispiel zu einem anderen Datensammler: Es gibt Berichte über Leute, die jahrelang gegen einen falschen Schufa-Eintrag kämpfen mußten. Wo das Problem überhaupt lag fanden sie lange Zeit nicht heraus; die Auswirkungen waren eben subtil: Plötzlich wurde ein Kredit verweigert, der Dispo-Rahmen des Giros wurde gekürzt, etc. etc.

  5. Markus Breuer schreibt:

    Ich denke … „das mit den Kindern“ ist auch in diese Zusammenhang wieder derselbe demagogische Kunstgriff wie bei den Netzsperren. Wer kann denn etwas dagegen haben, das wir „unsere Kinder schützen“ wollen? Wer es also schafft, für sein Anliegen eine Argumentation zu finden, die „für die Kinder“ (oder „gegen Terroristen“, „gegen Drogendealer“) beinhaltet, ist bei vielen Menschen schon einmal ein großes Stück weiter.

  6. Pingback: Lesenswerte Artikel 11. März 2011

  7. mackenzen schreibt:

    @ Wolfgang Watzmann:
    ‚Plötzlich (sind) kleine Würstchen genauso mächtig sind wie „Große Herren“ aus der Politik oder Wirtschaft.‘
    —> ach herieh! und von was traeumst du nachts?! macht hat wer die waffengewalt hat nicht der der einen internetanschluss zu hause hat!

    ‚Und ich wage die These, dass, hätte es 1941 ein verbreitetes, wie heute funktionierende und unbeschränktes Internet gegeben, die HSSPFS hätten nicht 1,5 Millionen Menschen in den besetzten Gebieten erschießen können, der Mord an 6 Millionen Juden wäre verhindert worden und wahrscheinlich wäre auch der zweite Weltkrieg nicht möglich gewesen.‘
    —> und wer sagt dir dass es mit internet nicht 8 millionen gewesen waeren?! und jajaja aber natuerlich: seit es aber nun das internet gibt gibt es keine kriege mehr das haben wir ja auch schon alle bemerkt! sie schalten dir dein ‚funktionierendes und unbeschraenktes internet‘ einfach ab burschi! dann treten sie dir die tuere ein und aus ists mit dem schoenen postmodernen technologisierten buerger (da)sein! ausserdem haben sie schon voher alles mitprotokolliert und alle aus deiner kategorie freunde sind schoen gleichzeitig mit dir dran!

  8. Martin schreibt:

    Tschulligung, ich hab da wohl was nicht verstanden: „Wer schützt denn unsere Kinder?“ – Na Ihr Eltern, verdammtnochmal! Was ist denn das heutzutage für eine Mentalität? Ihr habt Angst, dass Eure Kids als Wirtschaftsfaktor ausgebeutet werden? Ja herrgott dann verbiete Deinem Kind halt, ins Netz zu gehen bis es sich selbst die Schuhe binden kann! Was bitte ist denn in diesem Land eigentlich los? Für Benehmen wird die Schule verantwortet, für Bildung die Lehrer, für Auskommen der Staat…… und Ihr Eltern, was habt Ihr auf der Agenda, wo ist Euer Zutun? „Der Gesellschaft einen neuen Steuerzahler geschenkt“ und dann zurücklehnen oder wie funktioniert das?
    Lieber Himmel, haben wir Probleme…. wenn meine Eltern damals nicht wollten, dass ich nach 9 noch fernsehe, dann war das so. Punkt. Und wenn die sich in der Frühphase des Internets genötigt fühlten, mir den Modem-Stecker zu ziehen, dann war das eben auch so. Zugangskontrolle ganz einfach, von charakterbildender Erziehungsfunktion mal gar nicht extra angefangen.
    Es wird höchste Zeit, dass sich an der Denke was ändert und die Leude wieder sich zuerst fragen: Was kann ich tun, damit…. –

  9. Astui schreibt:

    „…mein Kind entscheidet über seine Daten und wenn es dazu noch nicht in der Lage ist, trage ich als Erziehungsberechtigter die Verantwortung. “

    Na ja, das ist so ein Standpunkt, der in der Realität aber auch ziemlich problematisch ist.
    Klar, dem Kind einen verantwortungsvollen Umgang beizubringen gehört idealerweise dazu. Es ist auch das A und O. Doch das ist gar nicht so einfach, man zeigt dem Kind nicht mal eben 3…4 Mal wie das so läuft…
    Es ist kompliziert, es verändert sich ständig und hier und da wird es zunehmend komplizierter die möglichen Fallen zu erkennen.

    Ich rede dabei gar nicht von Eltern, die ihr Kind unbeaufsichtigt vom PC setzen und machen lassen ohne hin zuschauen. Viel mehr meine ich die Eltern, die einfach überfordert sind, die sich eben sehr schwer damit tun, die das Gefühl haben das alles wächst ihnen über den Kopf und trotzdem dem Kind die Nutzung nicht völlig verbieten wollen und schon gar nicht können (mag bei einem 8 jährigen noch klappen, aber bei einen 14 jährigen sieht es schon anders aus).
    Im großen und ganzen funktioniert das ja doch ganz gut und wie gesagt: es ist der beste Schutz.
    Dennoch, wenn ich mich so umschaue im Bekanntenkreis, dann findet man trotzdem Erwachsene, die interessiert und bemüht sind, aber dennoch haben sie große Probleme den Durchblick zu behalten und hinken dem Kind und der öffentlichen Debatte oftmals einfach hinterher.

    Sie hier nun völlig alleine zu lassen… ich weiss nicht recht. Das sagt sich so leicht als Internetmensch, dem das alles so leicht fällt. Finde ich.

    • Lars schreibt:

      Es heißt:
      Kinder machen ist nicht schwer,
      sie zu erziehen hingegen sehr.

      Das bedeutet nicht nur, dass man Grenzen aufzeigen muss, sondern auch, dass man mit der Technik schritt hält und sich informiert. Also nicht Bild-Zeitung lesen und abends rtl2 glotzen, sondern diese Zeit zum Lernen nutzen. Schon Benjamin Franklin wusste:
      Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen
      Und wenn es „nur“ ein Kind ist, das nicht jede Werbung anklickt und bei jedem ins Auto steigt, der Bonbons anbietet.

    • fasel schreibt:

      @Astui:
      Nichts tun und die Kinder machen lassen, ist jedenfalls besser als nach Vater Datenschützer zu rufen.
      Durch den intensiven und spielerischen Umgang mit dem Medium, merken Kinder wie der Hase läuft, daher auch der Durchblick, den sie ihren Eltern oft vorraushaben. Aber das allein, kann nicht die Antwort sein.
      Ein Ausweg wäre Bildung. Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz in unserer Gesellschaft und sollte Kindern so früh wie möglich unterrichtet werden.

  10. Pingback: Spackeria: gläserne Bürger und Kunden | vdsetal

  11. 9er0 schreibt:

    6-jährige auf Facebook?

    Als 6-Jähriger habe ich gerade lesen und schreiben gelernt. Soviel anders sollte das auch heute nicht sein…
    Wenn ich mir das Internet so angucke, und ganz besonders die Social Networks, muss man da verdammt viel lesen – und schreiben (bzw. tippen), denn ansonsten kann man sich ja nicht mitteilen. Und das ist langweilig …

    Da kommt also ein ganz pragmatisches Problem auf. Welcher 6-jähriger liest und tippt den ganzen Tag denn lieber als lustige Videos zu sehen oder gute Spiele zu spielen?
    Beides gibt es im Internet in Massen, aber in Social Networks?
    Ja, Facebook bietet Farmville, Cityville u.a. an – aber das alleine ist ja kein Problem. Wenn sich ein Kind bei Facebook anmeldet um Farmville zu spielen, wird es sich nicht um Bilder hochladen und Intimes-aus-dem-Leben-posten kümmern.

    Das Problem sollte sich folglich ganz pragmatisch selbst auflösen …

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