Die EU und die Cookies

Wer – wie ich – dachte, die Datenschutzdebatte um Cookies wäre letztes Jahrtausend schon gelöst worden, hat sich schwer getäuscht. Mittlerweile weiss so ziemlich jeder, wie er Cookies in den Griff bekommt, wenn er Wert darauf legt. Dennoch wartet eine EU-Direktive auf ihre Umsetzung. Dazu gingen heute einige Meldungen rund, die die Hintergründe und erwarteten Implikationen schon ausführlich beschreiben. Daher hier nur eine Auswahl an Artikeln:

Eine  Testimplementation gibt es auch schon ;):

TL;DR: „Datenschützer monieren“, dass die Richtline noch nicht umgesetzt ist. User muss darin dem Setzen von Cookies aktiv zustimmen. Deadline 25. Mai.

*update 31.05.*

Die Deadline zur Umsetzung der Direktive ist jetzt abgelaufen und wird mit den bekannten Druckmitteln der EU durchgesetzt werden. Ausgewählte Hintergründe und Diskussionen seit dem Update:


 

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8 Antworten zu Die EU und die Cookies

  1. Helge schreibt:

    > Mittlerweile weiss [sic] so ziemlich jeder, wie er Cookies in den Griff bekommt, wenn er Wert darauf legt.

    Das ist lächerlich. Sehr sehr viele Internet-Nutzer, vor allem ältere, haben keine Ahnung, was Cookies überhaupt sind, geschweige denn, warum die problematisch sein können und wie man sie in den Griff bekommt.
    Inzwischen gibt es zusätzlich so viele neue Arten von Cookies, dass selbst Leute, die sich eigentlich ganz gut mit Computern auskennen, nicht mehr in der Lage sind, diese zu löschen, z.B. weil sie irrigerweise annehmen, ein Klick auf „Alle Cookies löschen“ würde alle Arten von Cookies entfernen, was aber nicht der Fall ist.
    Wenn ihr Witzbolde keine nervigen Nachfragen auf den Webseiten ertragen wollt, dann lasst uns doch eine Option „Cookies immer akzeptieren“ in den Browser einbauen, die man explizit anklicken muss und die solche Nachfragen dann automatisch akzeptiert.

    • fasel schreibt:

      @Helge:
      Zum selbstbestimmten Umgang mit Daten gehört das Wissen, was mit den Daten passiert. Bildung ist ein guter Ansatz. Auch die Browserhersteller anzuhalten es für den Nutzer einfacher zu machen, ist durchaus zu begrüßen. Da hat sich in letzter Zeit auch schon einiges getan, seien es Privacy-Addons oder Privacy-Tabs.
      Jedenfalls ist die kritisierte staatliche Regulierung keine Lösung. Da wird versucht zwischen guten und bösen Cookies zu unterscheiden. Cookies per default nicht zu akzeptieren ist auch keine Lösung, ist schließlich eine wichtige Funktionalität im Web. Überhaupt halte ich dich Angst vor Cookies für übertrieben. Ich lasse alle Cookies zu und genieße den Komfort, dass ich mich z.B. nicht ständig neu einloggen muss. Was war nochmal die große Gefahr an Cookies, die eine knallharte Regulierung nötig macht?

  2. Pingback: Datenschutz im Internet — Quo Vadis? | Die datenschutzkritische Spackeria

  3. >> Was war nochmal die große Gefahr an Cookies, die eine knallharte Regulierung nötig macht? >>

    Here is how Jon Leibowitz, chairman of the U.S. Federal Trade Commission, describes the current state of affairs on the Internet: “Say I’m walking through a mall. And there’s a guy following me. He doesn’t know my name, but he knows where I live, and he knows I’m carrying an American Express card, because I used it in the last store I visited, and he knows I’m looking for a madras jacket with yellow and red in it, and he’s sending signals about me to the stores in front of me. If he’s following me, that’s troubling. If he’s following my daughter, I want to punch him out. That’s what’s going on on the Internet. People are being tracked. And consumers have no idea this is happening.”

  4. sofias. schreibt:

    ein unauffdringliches cookie whitelisting/blacklisting in browser stadartmäßig einzubauen (wie z.b. in „Vanilla“ für Chromium/Chrome, das ungewhitelistete cookies regelmäßig autolöscht) währe aber wohl wirklich eine gute reaktion auf sonen regulierungswahn…

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